Solarenergie und -systeme verstehen
Bei Solarify machen wir dezentrale, intelligente und erneuerbare Energieanlagen einfach investierbar und rentabel für alle. Der Strommarkt wird zunehmend komplexer. Gerne erklären wir dir als Kund:in oder Interessent:in im Solar-Knowhow die wichtigsten Zusammenhänge, Begriffe und Entwicklungen.
Wir übernehmen die täglichen Aufgaben für den Betrieb, das Management und die Abrechnung der Solarify-Anlagen, damit du dich als Kund:in um nichts kümmern musst – weder als Panelbesitzer:in noch als Dacheigentümer:in. Hier erfährst du mehr dazu.
Eine Solaranlage umfasst längst nicht nur Solarpanels. Die optimale Vermarktung von Solarstrom ist wichtig, um die Erträge aus dem Stromverkauf für unsere Kund:innen zu maximieren. Hier erfährst du deshalb mehr zu den Themen Eigenverbrauch, Batteriespeicher, Regelenergie, Herkunftsnachweise oder Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (ZEV), virtuelle ZEV und lokale Elektrizitätsgemeinschaften.
Für jedes Solarkraftwerk und jedes Solarpanel berechnen wir einen Preis und eine erwartete Rendite in Prozent über die Laufzeit. Hier erklären wir dir, was hinter der Rentabilität steckt.
In der Solarbranche stellen sich einige Fragen zu den Themen CO2-Einsparungen, nachhaltige Solarpanels, Batterien und Recycling. Hier erfährst du, wie es Solarify macht.
Solar-Knowhow von Solarify
Betrieb und Management von Solarkraftwerken
Wir übernehmen die täglichen Aufgaben für den Betrieb, das Management und die Abrechnung der Solaranlagen, damit sich unsere Kund:innen um nichts kümmern müssen.
Aufgaben und Kosten für Betrieb und Management
Solarify kümmert sich um den Betrieb und das Management aller Solarify-Solaranlagen. Über die Laufzeit fallen dabei verschiedene Arbeiten an:
- Anlagenüberwachung und Koordination Unterhaltsarbeiten
- Versicherung des Solarkraftwerks
- Kontoführung, Buchhaltung und Stromabrechnungen
- Stromvermarktung an Dacheigentümer:innen, Elektrizitätswerke und/oder weitere Vermarktungspartner:innen
- Periodische Überprüfung der optimalen Energievermarktung
- Berechnung und quartalsweise Auszahlung der individuellen Erträge sowie jährliche Steuernachweise für Panelkäufer:innen
- Abwicklung Eigentümer:innen-Wechsel von Solarpanels
Dank dem Monitoring-Tool von Plexlog kann Solarify alle Anlagen sehr genau überwachen, inkl. Spannungswerte und Lufttemperatur. Das System meldet auch Fehler, so dass Solarify diese rasch beheben kann.
Solarify übernimmt all diese Aufgaben für die Kund:innen. Die Kosten dafür werden über den Ertragsanteil von der Energievermarktung, den Solarify erhält, gedeckt. Dieser Anteil berechnet sich aus den Einnahmen aus der Energievermarktung abzüglich Unterhalt und Dachmiete, exkl. Mehrwertsteuer. Die Einmalvergütung (EIV) wird zu 100% an die Panelkäufer:innen ausgeschüttet.
Stromproduktion pro Jahr und Leistungsdegradation
Die effektive Stromproduktion hängt vor allem vom Wetter ab: Sowohl die Anzahl Sonnenstunden als auch die Temperatur sind massgebend. Der Hersteller garantiert für die Solarpanels eine Leistungsgarantie von mindestens 75 Prozent der Nennleistung bis zum Ende der Projektlaufdauer. Das entspricht einer maximalen Degradation von rund 0.7-0.8 % pro Jahr. Aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge liegt die jährliche Degradation moderner Solarpanels im Schnitt aber bei lediglich 0.1%. Wir rechnen konservativ mit 0.25 % pro Jahr. Gegen Massnahmen der Dacheigentümer:innen, die sich negativ auf die Stromproduktion auswirken wie beispielsweise Baumassnahmen am Dach, sind wir vertraglich abgesichert. Ertragsausfälle durch unvorhergesehene äussere Einflüsse wie Hagelschäden sind von der Versicherung gedeckt.
Unterhaltskosten
Die Unterhaltskosten umfassen die jährlichen Aufwände für Versicherungen, Zählerkosten und Messgebühren, Internetkosten für die Datenübermittlung, Ersatzinvestitionen (v.a. Wechselrichter und Batteriespeicher) und Panelreinigung. Die effektiven Kosten werden über einen projektspezifischen Unterhaltstopf gedeckt, der durch Rückstellungen in Form von Unterhaltsabzügen bei den quartalsweisen Abrechnungen gefüllt wird. Diese werden in den Quartalsrechnungen transparent offengelegt. Das verhindert, dass grössere Auslagen auf einmal vom Ertrag abgezogen werden. Ein positiver Unterhaltssaldo zum Ende des Projektes wird im gleichen Verhältnis wie die regulären Erträge zwischen den Panelbesitzer:innen und Solarify geteilt.
Versicherungen
Solarify versichert für unsere Kund:innen alle Solaranlagen gegen verschiedene Risiken. Die Versicherungskosten sind in den Unterhaltskosten enthalten. Solarify schliesst für jede Solaranlage folgende Versicherungen ab:
- Haftpflicht
- Anlageversicherung
- Ertragsausfälle durch unvorhergesehene äussere Einflüsse wie Hagelschäden
- Gebäudeversicherungsprämie für Solaranlage mit Batteriespeicher
Solarify ist bestrebt, den produzierten Solarstrom optimal zu vermarkten und die Solaranlagen stets intelligent zu optimieren. So bekommen unsere Kund:innen höhere Erträge aus dem Stromverkauf. Solarify hat aktiv zusätzliche Vermarktungskanäle für den produzierten Solarstrom aufgebaut, um unabhängiger von den Preisschwankungen am Markt und den Vergütungen der lokalen Elektrizitätswerke zu werden. Im Vordergrund stehen dabei neue Möglichkeiten des revidierten Stromgesetzes, Batteriespeicher und die intelligente Steuerung der Solaranlagen. Das Trading-Team von Solarify überprüft die Vermarktungsstrategie der Projekte mindestens einmal pro Jahr, um stets die optimale Vermarktung zu gewährleisten und die projektspezifische Optimierung zu berechnen.
Eigenverbrauch Dacheigentümer:in
Im Schweizer Energiesystem kann eine Photovoltaikanlage sowohl zu 100 % ins öffentliche Stromnetz einspeisen, als auch als Eigenverbrauchsanlage funktionieren. Bei einer Eigenverbrauchsanlage können die Gebäudenutzer:innen den Strom vom eigenen Dach direkt für ihren Verbrauch nutzen. Immer wenn die Solaranlage Strom produziert und gleichzeitig im Gebäude ein Stromverbrauch auftritt, wird Eigenverbrauch erzielt. Durch den Einsatz eines Batteriespeichers kann der Eigenverbrauch weiter optimiert werden. Wird der Solarstrom nicht direkt im Gebäude genutzt und nicht zum Laden des Batteriespeichers verwendet, speist Solarify ihn ins Netz ein. Solarify setzt wo immer möglich auf Eigenverbrauchsanlagen. Der erwartete Eigenverbrauch wird durch eine Gegenüberstellung der erwarteten Produktionswerte und der geschätzten Höhe des lokalen Stromverbrauchs berechnet. Letzterer schätzt Solarify basierend auf den bisherigen Verbrauchsdaten des/der Dacheigentümer:in sowie auf allfälligen Angaben über bereits bekannte künftige Veränderungen im erwarteten Gesamtstromverbrauch. Der Eigenverbrauch kann sich über die Zeit verändern. So sinkt er z.B. bei einem Umstieg auf effizientere Geräte oder steigt mit der fortschreitenden Elektrifizierung von Mobilität und Heizung. Zudem lassen sich immer mehr Geräte digital steuern, wodurch der Eigenverbrauch optimiert werden kann. Solarify prüft und realisiert in Absprache mit den Dacheigentümer:innen laufend Massnahmen zur Optimierung des Eigenverbrauchs.
Batteriespeicher
Solarify setzt bei neuen Solaranlagen, wenn immer möglich und wirtschaftlich, Batteriespeicher ein, um den Eigenverbrauch im Gebäude zu optimieren und Solarstrom optimal zu vermarkten. So können sowohl die Energieflüsse am Standort (z.B. lokaler Eigenverbrauch) als auch die Netzsituation (z.B. durch Regelenergie) intelligent gesteuert werden. Davon profitieren auch unsere Kund:innen dank höheren Erträgen aus dem Stromverkauf.
Einmalvergütung (EIV)
Die Einmalvergütung ist eine Subvention des Bundes zur Förderung von Solarenergie. Sie wird in der Regel in den ersten zwei Betriebsjahren einer Solaranlage ausbezahlt. Die Höhe der ausbezahlten Vergütung kann von der ursprünglichen Annahme abweichen. In jedem Fall wird der effektive Auszahlbetrag zu 100 % an die beteiligten Panelbesitzer:innen ausgezahlt (Anteil entsprechend Anzahl Solarpanels). Solarify behält nichts von der Einmalvergütung.
Herkunftsnachweise (HKN) – Zertifikate
Solarstrom ist nachhaltig, aber ist er einmal im Netz, unterscheidet er sich physikalisch nicht mehr vom anderen Strom. Um transparent nachvollziehen zu können, wie der eingespeiste Strom produziert wurde, werden von einer akkreditierten Stelle sogenannte Herkunftsnachweise (HKN) ausgestellt, die im nationalen Herkunftsnachweissystem verwaltet werden. In der Schweiz heisst diese Stelle Pronovo. So können Stromversorger die entsprechenden Zertifikate für ihren Strommix kaufen. In den allermeisten Projekten kann Solarify die HKN zusätzlich zur eingespeisten Strommenge vermarkten.
Intelligente Steuerung
Dank intelligenter Steuerung durch unseren Solarify Digital Energy Hub können wir das Solarenergiesystem optimal managen. Diese Steuerung umfasst der Eigenverbrauch im Gebäude inkl. möglicher Ladestationen für Elektroautos oder Wärmepumpen, Batteriespeicher und virtuelle Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch, zum Beispiel mit einem benachbarten Industriebetrieb. Sie erlaubt es, Solarstrom direkt vor Ort zu verbrauchen und zu attraktiven Konditionen an die Gebäudenutzer:innen zu verkaufen. Eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Solarify setzt solche intelligente Steuerung, wo immer möglich, ein.
Lokaler Strom: Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV), vZEV und lokale Elektrizitätsgemeinschaften (LEG)
In einem Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) werden verschiedene Gebäude oder Wohnungen elektrisch verbunden und bilden ein kleines, lokales Stromnetz, das einerseits Solarstrom und andererseits Netzstrom vom externen Stromversorger bezieht. Dank eines ZEV kann der Eigenverbrauch an Solarstrom substantiell gesteigert und dadurch die Wirtschaftlichkeit der Solaranlage verbessert werden. Gegenüber dem externen Stromversorger hat der ZEV nur noch eine Messstelle, innerhalb des ZEV wird der individuelle Verbrauch mittels Privatzählern erfasst und abgerechnet. Solarify betreibt seit mehreren Jahren solche ZEV und kümmert sich auch um die Abrechnungen. Ein ZEV gilt als Eigenverbrauch: Deshalb fallen öffentliche Abgaben und Netzkosten weg.
Seit 2025 sind neu auch virtuelle Zusammenschlüsse zum Eigenverbrauch (vZEV) möglich. Diese funktionieren im Grundsatz gleich wie ein herkömmlicher ZEV. Der Unterschied: Die Gebäude im vZEV müssen nicht mehr zwingend direkt miteinander verbunden sein, sondern alle hinter dem gleichen letzten Netzknotenpunkt (sogenannte Verteilkabinen) angeschlossen sein. Zudem muss die Zählerinfrastruktur nicht mehr ausgetauscht werden, sondern funktioniert auf der Basis der bereits vorhandenen Messinfrastruktur der Verteilnetzbetreiber. So ist es möglich, grössere und günstigere Zusammenschlüsse zu bilden. Solarify betreibt bereits vZEV.
Ab 2026 sind auch Lokale Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) möglich. Im Gegensatz zu ZEV und vZEV, die rechtlich als Eigenverbrauch gelten, kann dank LEG der überschüssige, lokal produzierte Strom im Quartier oder sogar über die ganze Gemeinde verkauft werden. So entsteht ein lokaler Marktplatz, auf welchem Stromproduzent:innen und Stromverbraucher:innen den Strom direkt unter sich handeln können. Bei dieser Vermarktungsmöglichkeit fallen weiterhin öffentliche Abgaben an. Mehr dazu auf: https://www.lokalerstrom.ch/
Peak-Shaving
Peak-Shaving ist eine Strategie, um teure Stromspitzen beispielsweise am Abend für die Gebäudenutzenden zu vermeiden und gleichzeitig das Stromnetz zu entlasten. Diese Steuerung “kappt” Lastspitzen – also kurzfristig sehr hohe Stromerzeugung oder -verbrauch. Peak-Shaving ist netzdienlich, weil in dem Fall ein kostspieliger Netzausbau minimiert werden kann. Wenn das Solarkraftwerk dafür ausgerüstet ist, kann unsere smarte Steuerung zwei Arten von Peak-Shaving:
- PV-Peak-Shaving: An besonders sonnigen Tagen produzieren Solaranlagen sehr viel Strom. Die Strompreise sind entsprechend tief. Wenn ein Batteriespeicher vorhanden ist, kann Solarify dank der intelligenten Steuerung der Anlagen den überschüssigen Strom ab einem bestimmten Leistungswert speichern, anstatt ihn direkt ins Netz einzuspeisen. So vermeiden wir, dass hohe Produktionsspitzen ins Netz gelangen und beugen so einer Überlastung des Netzes vor. Der Strom kann zu einem späteren Zeitpunkt als Eigenverbrauch genutzt oder verkauft werden.
- Verbrauchs-Peak-Shaving: Wenn ein Gebäude mit Solaranlage kurzzeitig sehr viel Strom benötigt, beispielsweise wenn viele Maschinen gleichzeitig laufen oder Elektroautos geladen werden, können die Kosten für diese hohe Leistung teuer sein. Bei Anlagen mit Batteriespeicher kann Solarify solche Verbrauchsspitzen abfangen, indem sie in diesen Momenten zusätzlich Strom für den Eigenverbrauch liefern. Die Stromrechnung der Dacheigentümer:innen sinkt und gleichzeitig steigen die Erträge für die Panelbesitzer:innen.
Load Shifting oder Arbitrage
Mit unseren intelligenten Batteriespeichern können wir die Preisunterschiede am Strommarkt optimal für unsere Kund:innen ausnutzen. Das funktioniert so: Die Batteriespeicher laden sich, wenn Strom im Überfluss und besonders günstig ist – zum Beispiel an sonnigen Mittagen. Wenn die Nachfrage steigt und die Preise hoch sind – etwa morgens oder abends – können sie den gespeicherten Strom wieder ins Netz abgeben. Dieses System haben wir bereits erfolgreich getestet und werden es in Zukunft, wo immer möglich, bei bestehenden und neuen Solaranlagen einsetzen. Die gesetzlichen Anpassungen für eine breite Anwendung treten jedoch frühestens Mitte 2026 in Kraft.
Regelenergie
Zu jedem Zeitpunkt muss gleich viel Energie ins Netz eingespeist werden, wie verbraucht wird. Nur so ist das Netz mit einer Frequenz von 50 Hertz stabil. Bei Schwankungen wird deshalb Regelenergie eingesetzt. Regelenergie wird heute in der Schweiz vor allem von Wasserkraftwerken geliefert, indem sie ihre Produktion kurzfristig erhöhen oder senken. Eine Photovoltaikanlage kann heute nur Tertiärregelenergie im Minusbereich anbieten: Bei Bedarf kann die Stromproduktion gedrosselt werden, sodass die Netzfrequenz wieder auf die 50 Hertz sinkt. Dank Batteriespeicher kann Solarify in Zukunft Leistung auf allen drei Regelenergiemärkten (Primär nach 0,5 Minuten Ausfall, Sekundär nach 5 Minuten, Tertiär nach 15 Minuten) anbieten, sowohl um kurzfristig dem Netz mehr Strom zuzuführen (Plus) oder zu entziehen (Minus). Solarify macht bei einem 2025 lancierten Pilotprojekt von Swissgrid mit und verfügt dank des intelligenten Steuerungssystems der Solaranlagen über die Voraussetzungen, um künftig Regelenergie kommerziell anzubieten.
Strompreisentwicklung
Die Tarife für den Eigenverbrauch sind in den meisten Projekten an die effektiven Tarife gekoppelt, welche die Dacheigentümer:innen für den Netzstrom bezahlen und hängen somit direkt mit den Preisentwicklungen am Strommarkt zusammen. Ausnahme sind Projekte mit Fixtarifen.
Der Strompreis setzt sich aus einem Energietarif, einem Netztarif sowie öffentlichen Abgaben zusammen. Diese stehen etwa in folgendem Verhältnis. Als Ausgangswert rechnet Solarify mit den effektiven aktuellen Netzstromtarifen der Dacheigentümer:innen.
Die Prognose bezüglich der künftigen Tarife stützt sich auf folgende Entwicklungen:
Energietarif:
- 2022 kam es zu einer Strompreisexplosion: Die Markttarife sind kurzfristig markant gestiegen. Obwohl die Strompreise am Markt inzwischen wieder deutlich gesunken sind, wirkt sich diese ausserordentliche Teuerung wegen der mehrjährigen Beschaffungsverträge der Energieversorger:innen über mehrere Jahre auf die Strompreise für Endverbraucher:innen aus.
- Der Ausbau und die sinkenden Gestehungskosten von neuen Erneuerbaren (insb. Solar und Wind) führen zu tieferen Handelspreisen für die Energiemenge, insbesondere im Sommer und über Mittag.
- Die steigende Stromnachfrage durch Atomausstieg, Umstieg auf Elektromobilität, zunehmende Wärmeerzeugung durch strombetriebene Wärmepumpen, künstliche Intelligenz, Cloud Computing, Online Streaming und Blockchain-Technologien wie Kryptowährungen führt längerfristig zu einer Strompreissteigerung.
- Steigende Preise für CO2-Zertifikate verteuern die Stromproduktion aus nicht erneuerbaren Quellen.
Netztarif:
- Um auch in Zukunft die Netzstabilität sicherzustellen und den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien zu ermöglichen, werden die Stromnetze aus- und umgebaut. Dies führt in einer längeren Übergangsphase zu steigenden Netzkosten, ermöglicht aber langfristig ein stabileres, resistenteres und kostengünstigeres Stromsystem.
Öffentliche Abgaben:
- SDL: Die Kosten für Systemdienstleistungen (SDL) bezahlten die Endverbraucher:innen. Da die Prognose für zunehmend volatile Produktion und Verbrauch anspruchsvoll ist, wird es langfristig mehr Ausgleichsenergie brauchen, um die Stromnetze stabil zu halten. Swissgrid beschafft deshalb Ausgleichsenergie bei den Regelenergieanbietern und stellt diese zusammen mit anderen sogenannten Systemdienstleistungen (Spannungshaltung, Schwarzstarts, Netzüberwachung o.ä.) über den SDL-Betrag allen Endverbrauchern in Rechnung. Durch das fehlende Stromabkommen mit der EU sind diese Beträge aktuell ausserordentlich hoch. Durch die Integration in den Strommarkt der EU würde dieser Kostenpunkt sinken.
- KEV: Beim Strombezug fällt ebenfalls einen Beitrag an die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) an. Für jede Kilowattstunde Strom müssen Endverbraucher:innen dem Bund einen Beitrag zur Finanzierung künftiger erneuerbarer Anlagen wie Photovoltaik, Wind oder Biogas entrichten.
- Gemeinde: Die Einwohnergemeinde erhält üblicherweise ebenfalls eine Konzessionsgebühr von 1-2 Rp/kWh.
Bei einigen Solarify-Projekten enthält der Vertrag mit dem oder der Dacheigentümer:in spezifische Regelungen zur Tarifbestimmung für den Eigenverbrauch (z.B. langfristiger, inflationsbereinigter Fixtarif oder inflationsbereinigtes Preisband mit Minimal- und Maximaltarifen). Entsprechende Sonderregelungen werden jeweils in den Projektinformationen unter dem Kapitel “Erläuterung Annahmen Stromtarife” für jedes Projekt spezifisch dargelegt.
Auch die Einspeisetarife hängen mehr oder weniger direkt mit den bereits erläuterten Marktentwicklungen der Energiepreise zusammen. Allerdings gibt es verschiedene Kanäle, die eingespeiste Strommenge zu vermarkten und je nach Vermarktungskanal kann die Tarifdynamik unterschiedlich sein. Im Vordergrund steht bei Solarify derzeit die Vermarktung an die lokalen Elektrizitätswerke. Ab 2026 richtet sich die Vergütung dabei grundsätzlich schweizweit nach dem BFE Referenzmarkttarif, der als Quartalsschnitt basierend auf einer virtuell gehandelten Solarstrommenge am Spotmarkt berechnet wird. Der Spotmarkt ist aktuell von einer hohen Volatilität und teils tiefen Preisen geprägt, wobei Winterstrom grundsätzlich mehr Wert hat als Sommerstrom. Im Winter ist das Angebot an Strom auf dem Spotmarkt tiefer und der Stromverbrauch gleichzeitig tendenziell höher als im Sommer, daher steigt der Preis. Zudem haben Morgen- und Abendstrom mehr Wert als Mittagsstrom: Durch die vielen Solaranlagen mit vergleichbarem Produktionsprofil ist am Mittag viel Strom verfügbar, was den Preis entsprechend senkt. Bei den Vergütungen gemäss BFE Referenzmarkttarif ist daher zumindest kurz- bis mittelfristig mit grösseren Preisschwankungen zu rechnen. Aktuell wird im Parlament jedoch bereits über eine erneute Reform der Einspeisetarife debattiert mit dem Ziel, neu stundenbasierte Einspeisevergütungen zu entrichten, was den Betrieb von Batteriespeichern noch attraktiver machen würde.
Rendite, Impact und Nachhaltigkeit von Solarkraftwerken
IRR-Rendite (Interner Zinsfuss)
Solarify berechnet für die Panelkäufer:innen von jedem Solarprojekt eine erwartete jährliche Rendite über die gesamte Projektlaufzeit aus. Durch die quartalsweisen Auszahlungen der Erträge und die Abschreibungen auf den Solarpanels vermindert sich die Investitionssumme der Käufer:innen über die Projektdauer zugunsten ihrer Liquidität. Um dem Rechnung zu tragen, verwendet Solarify den internen Zinsfuss (auf Englisch, der Internal Rate of Return – IRR) als wichtigsten Referenzwert für die Wirtschaftlichkeit der Solaranlagen. Diese erwartete Rendite findest du für jedes Projekt im Shop-Beschrieb und in den Projektinformationen. Vereinfacht entspricht der IRR also dem Zinsfuss der Investition in ein Solarpanel, der erreicht werden kann unter der Annahme, dass die Erträge zum gleichen Zinsfuss reinvestiert werden. Dies ist zum Beispiel beim Kauf von weiteren Solarpanels der Fall. Das bedeutet, dass die Berechnung der Rendite vor allem auf den Rückzahlungen basiert.
Eigenkapitalrendite
Die Kapitalkosten der verschiedenen Panelkäufer:innen sind unterschiedlich. Die Investor:innen können anhand der angegebenen Rendite (IRR) feststellen, ob das Projekt über ihren Kapitalkosten (z.B. durch die Aufnahme eines verzinsten Darlehens) liegt oder nicht. Da die meisten Kleininvestoren aber reines Eigenkapital in Solarpanels investieren, gehen wir in den Projektinformationen von der Eigenkapitalrendite aus. Bei grösseren Investitionssummen erstellt Solarify auf Anfrage gerne eine Analyse mit den gewünschten Sätzen für Kapitalkosten, Reinvestition, Inflation und Diskontierung.
Nominalrendite
Solarify berechnet und publiziert in den Projektinformationen und im Shop für jedes Projekt die Nominalrendite: Diese erwartete jährliche Rendite berücksichtigt keine Kaufkraftverluste durch Inflation. Für diese Berechnungen geht Solarify konservativ von einer langjährigen durchschnittlichen Inflation von 1% aus.
Die Nominalrendite zeigt also die erwarteten Auszahlungen, die Kund:innen effektiv zufliessen. Kund:innen – wie auch Mitbewerber – erwarten und benutzen Renditen in Nominalwerten. Das gilt insbesondere für Konkurrenzprodukte, die auf Darlehen basieren. Um die Vergleichbarkeit sicherzustellen, geben wir unsere Renditeangaben nicht inflationsbereinigt, sondern nominal an.
Berechnung von CO2-Einsparung
Das CO2-Einsparungspotenzial von Solarprojekten lässt sich auf verschiedene Arten berechnen. Aufgrund der Koppelung des Schweizer Stromnetzes an das der Europäischen Union verwendet Solarify als Referenz den prä-solaren europäischen Verbrauchermix aus dem Jahr 2000 (Daten der European Environment Agency). Die Verwendung eines fixen Referenzjahres hat den Vorteil, dass sowohl Einsparungen im Vergleich zum jeweiligen Jahresstrommix als auch bereits verhinderten Emissionen durch die Substitution fossiler Brennstoffe durch erneuerbare Energien berücksichtigt werden. Für internationale Klimaziele wird aus den gleichen Gründen ebenfalls meist ein fixes Referenzjahr verwendet. Nicht eingerechnet in diesen Zahlen sind die Emissionen für die Herstellung und Entsorgung der Panels, weil auch bei den anderen Energiequellen lediglich die Betriebsemissionen berücksichtigt sind. Die Betriebsemissionen von Solarstrom liegen bei 0g CO2, weil kein Verbrennungsprozess kohlenstoffhaltiger Energieträger stattfindet. Inklusive Herstellung, Transport, Installation und Entsorgung verursacht die Produktion einer kWh Solarstrom in der Schweiz heute im Schnitt Treibhausgas-Emissionen von 42.5g CO2 und bleibt damit auch in der Gesamtbetrachtung um ein Vielfaches ökologischer als die Stromproduktion aus anderen Energiequellen, die sie ersetzen kann.
Lokale Wertschöpfung
Bei unseren Projekten machen die gesamten Lohnkosten für Projektentwicklung, Installation und Bauleitung sowie Betreuung der Crowdfinanzierung mindestens zwei Drittel des totalen Projektvolumens aus. Wir gehen von durchschnittlich rund 120 000 CHF Projektvolumen pro 100 kWp installierte Leistung aus. Damit schaffen wir pro 100 kWp Leistung rund 1 Vollzeitarbeitsstelle in der Schweiz.
Nachhaltigkeit von Batteriespeicher
Solarify setzt auf Batteriespeicher mit Lithium-Eisenphosphat-Technologie (LFP). Im Vergleich zu den früher gängigen Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Speichern (NMC) haben LFP Batteriespeicher vier entscheidende Vorteile:
- LFP-Speicher sind frei von sogenannten Konfliktressourcen wie Nickel, Mangan und Kobalt
- LFP ist im Vergleich zu NMC sicher (nicht brennbar oder explosiv)
- LFP-Speicher schaffen rund 6 000 – 10 000 Zyklen (ca. 15 Betriebsjahre)
- LFP-Technologie ist dank der steigenden Verwendung in der Automobilindustrie mittlerweile günstiger als NMC
Am Ende der Batterielebensdauer kümmert sich Solarify mit INOBAT um das fachgerechte Recycling der Batterie. Die vorgezogenen Recyclinggebühren sind im Kaufpreis des Solarpanels bereits enthalten.
Nachhaltigkeit von Solarpanels
Die Solarpanels vom Schweizer Hersteller Megasol, die Solarify oft bei Solaranlagen einsetzt, werden ausschliesslich mit Hilfe erneuerbarer Energien (Solar und Wasserkraft) produziert und weisen zudem eine unterdurchschnittliche CO2-Emissionsbilanz auf.
Am Ende der Projektlaufzeit müssen die Panelkäufer:innen die Panels nicht entsorgen. Die fachgerechte Entsorgung ist über die im Panelpreis inbegriffene vorgezogene Recycling-Gebühr sichergestellt.